deprifrei-leben - 22. Mai, 18:51

Ich denke doof muss nicht doof bleiben.
Ich denke die Menschen kommen ja nicht als Doofies auf die Welt, sondern die Umwelt macht sie zu Doofen.

hendrik.weber - 23. Mai, 07:27

Ich glaube, es geht nicht darum, ob jemand doof ist oder nicht. Jeder, ob nun mehr oder weniger intelligent, hat doch ein Potential. Allen Menschen scheint gemeinsam zu sein, dass dieses Potential, was das Niveau nach unten hin betrifft, keine Grenze kennt. Und da tut das Fernsehn das Seine dazu, indem es seinen Zuschauern täglich vor Augen führt, dass Viele immer NOCH tiefer sinken können.
Es stimmt zwar sicherlich, dass diejenigen, die ihre bodenlose Dummheit da öffentlich ausstellen, ohne TV genau so bescheuert wären, andererseits tragen sie bzw. das Fernsehn, das sie bringt, mit dazu bei, dass andere Doofe, die ständig zusehen, ihr Potential nicht entfalten, sondern sich nach unten orientieren.
Ich glaube, ihr habt irgendwie beide recht: Die Bescheuerten sind auch ohne TV bescheuert, aber das TV prägt die Art und Weise wesentlich mit. Im Grunde bildet das Fernsehn keine Wirklichkeit ab, sondern kreiert eine eigene Wirklichkeit, in dem es ständig die Realität manipuliert.
bonanzaMARGOT - 23. Mai, 11:52

die umwelt - das sind die menschen selbst. man könnte darüber diskutieren, inwieweit das niveau der medienkultur oder der kultur gemeinhin sinkt. solche diskussionen werden alle paar jahre geführt. kultur ändert sich ständig und immer schneller mit den neuen möglichkeiten. das fernsehen bildet eigentlich nur ab. ich würde gar nicht mal sagen, dass es eine neue wirklichkeit kreiert. wie autos, drogen, alkohol gibt das tv dem menschen nur ein instrument bzw. mittel in die hand, sich leider auch im negativen sinne auszuleben. wie ich den menschen kenne, schöpft er immer aus dem vollen. der mensch wird dabei niemals neu erfunden - weder mit dem tv (noch mit dem internet).
hendrik (Gast) - 23. Mai, 15:56

Naja, kreieren ist vielleicht etwas übertrieben, aber erstens ist das Fernsehn ja längst selbstreferentiell und zweitens werden nicht wenige Großveranstaltungen heute fernsehgerecht ausgerichtet (Sport usw.) D. h. sie würden anders ablaufen, wenn es das Fernsehn nicht gäbe... Der Mensch wird nicht neu erfunden, aber er verändert sich und die Welt. Industrie - Emissionen - Klimawandel - Artensterben ... (Ich will natürlich nicht "zurück zur Natur", ich will noch nicht mal aufs Fernsehn verziechten... Ich würde auch nicht sagen, die Welt wäre ohne Fernsehn besser, sie wäre aber doch ganz anders.)
bonanzaMARGOT - 24. Mai, 18:46

vollkommen klar ist, dass die welt ohne diese technischen produkte (welche solch großen einflüsse auf unseren alltag zeitigen) eine andere wäre. aber geschichte läuft ja nicht so ab, dass heute plötzlich etwas da ist - auch wenn die rasante entwicklung uns dies oft glauben läßt ... mensch ist eben auch extrem anpassungsfähig, und wir vergessen relativ schnell, wie es früher (wirklich) war. es wird trotz der vielen medialen zeitzeugnisse immer schwieriger, den jungen generationen z.b. zu vermitteln, wie ein leben ohne auto oder ohne fernsehen oder ohne handy und internet, ohne supermärkte und einkaufsmärkte etc. ausgesehen hatte. glück gab es ja damals trotzdem.
oder?
die frage ist, ob das glück damals glücklicher war als unser heutiges glück - oder weniger?
dem fernsehen stehe ich durchaus kritisch gegenüber wie auch vielen anderen "zeichen" der neuzeit, aber ich sehe das tv nicht isoliert vom menschen und der historik. es kam wohl, wie es kommen musste. die natur des menschen gestaltet die welt.
hendrik (Gast) - 24. Mai, 21:53

Glück/Unglück ist eine über alle historische Zeiten konstante "Größe" innerhalb der Menschheit. (Das läßt sich gut und leicht behaupten, weil es sich nicht messen lässt.) :D
bonanzaMARGOT - 25. Mai, 11:07

natürlich läßt es sich nicht mehr im nachhinein messen, wie menschen sich in früheren jahrhunderten, in früheren kulturen fühlten. aber es läßt sich heute durchaus mit psychologischen experimenten messen, ob z.b. menschen mit oder ohne tv glücklicher sind, wenn man dabei methodisch sehr wissenschaftlich vorgeht.

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