5
Mai
2009

Das Fernsehen

Das Fernsehen lebt vom Eiter seiner Geschwüre.

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Sturznest - 5. Mai, 08:28

Na, das ist mal ein Satz....

iwillbe - 5. Mai, 08:47

nichtwahr? das schlimmste ist, dass sich diese geschwüre dadurch noch ausweiten und wuchern wuchern wuchern...brrrrr
Sturznest - 5. Mai, 08:49

Aber wenn man keinen Fernseher hat, laufen die Geschwüre ins Leere, ich husche in die Stadt und kauf mir Herta Müller gegen die Geschwüre
iwillbe - 5. Mai, 09:00

ja die geschwüre sitzen zuhause.
herta müller zerschneidet andere geschwüre bestimmt mit ihrer schere*schnipschnap*
keinen fernseher haben ist das beste was man machen kann (seit meinem umzug, hab ich leider wieder einen:(
Petruschka - 5. Mai, 10:23

hm, und der ist so fest installiert, der fernseher seit dem umzug, dass man ihn nicht wegmachen kann? oder einfach nicht auf den knopf drücken? wäre das eine möglichkeit? weil das ist ja schon arg unhygienisch fern zu sehen, wenn man es so sieht...
iwillbe - 5. Mai, 10:35

irgendwie hast du recht... irgendwie ist es aber auch so
ähnlich wie mit einem unfall... man kann nicht wegsehen. und dann sieht man da die menschen, die ihre kinder vor den fernseher setzen, damit sie sprechen lernen....
Petruschka - 5. Mai, 10:38

au weia. ja, das ist sehr schlimm. das muss ja eine eitrige sprache werden, nicht wahr?
iwillbe - 5. Mai, 12:34

ich fürchte es wird zunächst gar keine sprache werden, denn der fernseher antwortet nicht und wie soll da ein kind wissen ob es etwas sagt und ob es verstanden wird und überhaupt..
monehartman - 5. Mai, 13:35

wegschlafmittel


Petruschka - 5. Mai, 13:46

aber man bekommt u.U. eitrige träume...
deprifrei-leben - 11. Mai, 20:24

Welches Fernsehen?

iwillbe - 11. Mai, 20:25

ich beschränke mich mal vorsichtshalber auf die privatsender... obwohl es sicher auch überschwapptendenzen gibt.
deprifrei-leben - 11. Mai, 20:26

Sicher, gute Dokumentationen werden im Öffentlichen Fernsehen bei ARD und ZDF gerne auf Mitternacht verbannt.

iwillbe - 11. Mai, 20:32

mir ging es mehr darum, dass bei den privatsendern vorwiegend über leute berichtet wird, die den ganzen tag nur fernsehen und deshalb bereitwillig im fernsehen ihre durch das fernsehen entstandene verblödung zur schau stellen.
hendrik (Gast) - 25. Mai, 13:29

Ich glaube tatsächlich, dass Glück eine Konstante ist.

Ich glaube auch, dass Glück sich nicht quantifizieren lässt.
Ich verachte Typen wie Peter Singer, der es sich, weil seine Familie in den Vernichtungslagern der Nazis ermordet wurde, erlauben kann, eine utilitaristische Ethik aufzuschreiben, in der er behauptet, ein gesundes Ferkel sei mehr wert als ein behindertes Baby, u.a. deshalb, weil letzteres leide und deshalb unglücklich sei. Wer aber könnte schon ehrlich beurteilen, ob nicht ein paar Augenblicke großen Glückes jahrelanges Leid aufwiegen? Vielleicht ermöglicht jahrelanges Leid sogar erst die intensivere Glückserfahrung. Vielleicht auch nicht. Das kann man bestenfalls für sich selbst beurteilen.

Wahrscheinlich könnte man eine solche wissenschaftliche Untersuchung durchführen. Sie würde sich prima in die endlose Reihe überflüssiger ABM für Wissenschaftler einfügen.

Rein hypothetisch denke ich, die ohne TV sind glücklicher als die mit. :)
bonanzaMARGOT - 25. Mai, 13:44

wenn glück existent ist, dann ist es auch meßbar. es stellt sich vielmehr die frage, ob glücklichsein auf dauer wirklich "glückselig" macht.
in der ethik betrachtet man normalerweise die bedingtheit von glück und unglück. es ist darum vollkommener quatsch, einen z.b. behinderten menschen perse als unglücklich in seiner wirklichkeit anzusehen.
auf der anderen seite gibt es aber die problemstellung, dauerhaftes leid zu lindern oder abzukürzen, durchaus.
nur bringt uns die pure reflektion da nicht weiter.

glück ist sicherlich keine konstante im weltall. glück ist im höchsten maße subjektiv. es läßt sich nur empirisch erforschen.
hendrik (Gast) - 25. Mai, 15:10

Ich dachte, als ich "Konstante" schrieb, an Freud bzw. Hans Wollschläger. Bei letzterem habe ich irgendwann mal die Hypothese gelesen (in: "Tiere sehn dich an") und er bezog sich da, glaube ich, auf Dr. S., das sadistische Potential in einer Gesellschaft bleibe unterm Strich gleich. Die Nazis z.B. haben das beste Tierschutzgesetz der Welt angeordnet. Ihr Sadismus richtete sich gegen Menschen. Heute werden die Menschen hier weit weniger schlimm misshandelt, die industrielle Fleischproduktion dagegen enthält ein immenses Sadismuspotential... (Mal ganz abgesehen davon, dass es nicht wenige Zeitgenossen gibt, die ein viel humaneres Verhalten gegenüber Hunden an den Tag legen, als bspws. gegenüber Kindern.) Irgendwie habe ich das einfach auf "Glück" übertragen. Ist ja eh rein spekulativ, wie wie hier diskutieren.
Sicher ist Glück irgendwie messbar. Aber nicht alles messbare muss gemessen werden...
bonanzaMARGOT - 25. Mai, 15:19

keine sorge - der mensch mißt alles, was meßbar ist ... das liegt, glaube ich, in seiner natur. er hat ja schon das land, auf dem er lebt und die erde vermessen; und er geht noch einen schritt weiter, dass er meint, er könne das, was er mißt, in besitz nehmen.
wenn ich etwas messe, will ich lediglich vergleichen und nicht in besitz nehmen. beim glück geht es darum, dass wir uns nicht abhängig davon machen - denn das hat zur folge, dass wir sinnlos einer relativ fiktiven größe nacheifern, die sich uns immer wieder entziehen wird. am tragischsten spüren wir dies im suchtverhalten und im religiösen wahn.

die nazis sind da auch nur ein glied in einer kette. so oder so ist das verhalten des menschen paradox.
hendrik (Gast) - 25. Mai, 16:31

Letzteres ist ein Axiom, also unhinterfragbar richtig.
Ich will gar nicht dauerhaft glücklich sein, d.h., irgendwas in mir will das schon, aber als reflektierender Mensch habe ich gelernt, dass Glück flüchtig ist.
Die amerikanische Verfassung verbrieft übrigens das Recht auf Glück (Persuit of Happyness...) - Andere postulieren, z.B. "der Philosoph unter den Filmemachern", Tarkowskij, der Mensch sei nicht dazu gemacht, glücklich zu sein. Philosophisch gesehen kann ich ihm da sogar leicht zustimmen. Andererseits fühle ich mich gerne glücklich, wohlwissend, dass es nicht lange anhält. Und gelegentlich bin ich auch gerne süchtig, auch da weiß ich im Voraus, dass ich den Preis zu zahlen habe. Glück und Sucht liegen neurologisch betrachtet ja beieinander. Die von außen zugeführten Drogen wirken eben nur massiver als die eigenproduzierten. Es ist eben ziemlich ungeil, Situationen herbeizuführen, in denen der Körper Opiate ausschüttet, ein Schuss dagegen...
bonanzaMARGOT - 26. Mai, 13:02

mit dem glück ist es wie mit dem wetter. man kann es bedingt abschätzen, aber es bleibt unberechenbar. und dann gibt`s auch noch verschiedene klimazonen - muß man neidisch auf menschen sein, die auf einer südseeinsel mit über 300 sonnentagen leben?
hendrik.weber - 27. Mai, 11:18

nö. zumal die in absehbaren zeiträumen absaufen.
bonanzaMARGOT - 27. Mai, 11:32

so schnell werden die inseln auch wieder nicht untergehen. also, wenn du jemanden kennst, der jemanden kennt, der einen altenpfleger z.b. auf ibiza gut bezahlt, ich wäre flexibel.
hendrik (Gast) - 27. Mai, 12:36

Ja, stimmt, so bald wohl noch nicht. Und die mit Berg sowieso nicht. Du also wärest flexibel :) Leider bin ich in Sachen Ibiza die falsche Adresse...
bonanzaMARGOT - 27. Mai, 12:41

ich gerate immer an die falschen ...
bleiben wir halt hier und hoffen auf besseres wetter. und dann haben wir ja noch das fernsehen - mal sehen was da läuft ... haha! "two and a half man" - schon mal geguckt? köstlich!
hendrik (Gast) - 27. Mai, 13:24

bin nicht so'n seriengucker, würde aber mal reinschauen, wenn ich mich nicht gerade in einem haushalt aufhalten würde, der keinen fernseher hat.

frag doch mal bei iwillbe nach, ob es auf dem eyeland nicht eine seniorenanstalt gibt, die noch einen pfleger gebrauchen könnte
bonanzaMARGOT - 27. Mai, 13:45

... ich glaube, ich muß bald selbst gepflegt werden.
ohne fernsehen - himmel! was macht man da den ganzen tag lang?
hendrik (Gast) - 27. Mai, 14:48

bis gerade hab ich rommé und so gespielt, aber das wird jetzt langsam extrem langweilig. hier scheint gerade die sonne, muss ausgenutzt werden, ich geh raus. - und dann sollte ich mir vielleicht nen film ausleihen :D
bonanzaMARGOT - 27. Mai, 15:15

mach das. ich gehe auch gleich raus. soll ich den fernseher mitnehmen? ach was - ist mir zu umständlich. schaue ich mir halt den ganz normal-realen film an: autostraße, autos, hausfassaden mit inzwischen einer menge grün zwischendrin. und den himmel, den ich sowieso aus dem linken augenwinkel sehe - wow! die sonne kommt durch! geiler film!
deprifrei-leben - 11. Mai, 21:36

Ich glaube diese Möglichkeit bieten die Öffentlichen auch schon.
Wobei ist nicht jeder selber verantwortlich wie blöd er werden will?

bonanzaMARGOT - 20. Mai, 15:41

na ja. ich würde sagen: der mensch bekommt nicht nur die politiker, die er verdient - sondern auch das tv und alle anderen sorten von eitergeschwüren.
das tv lebt vorallem von den menschen, die es sich angucken. da mensch gemeinhin faultier und visualfetichist ist, kommt ihm die berieselung durch das fernsehen sehr entgegen.

iwillbe - 20. Mai, 15:45

ja nur dass das fernsehen vermehrt eben gerade die leute zur schau stellt die durch das fernsehen so geworden sind, wie sie sind.
bonanzaMARGOT - 20. Mai, 23:23

Glaube ich nicht. Doof ist auch ohne TV doof.
deprifrei-leben - 22. Mai, 18:51

Ich denke doof muss nicht doof bleiben.
Ich denke die Menschen kommen ja nicht als Doofies auf die Welt, sondern die Umwelt macht sie zu Doofen.

hendrik.weber - 23. Mai, 07:27

Ich glaube, es geht nicht darum, ob jemand doof ist oder nicht. Jeder, ob nun mehr oder weniger intelligent, hat doch ein Potential. Allen Menschen scheint gemeinsam zu sein, dass dieses Potential, was das Niveau nach unten hin betrifft, keine Grenze kennt. Und da tut das Fernsehn das Seine dazu, indem es seinen Zuschauern täglich vor Augen führt, dass Viele immer NOCH tiefer sinken können.
Es stimmt zwar sicherlich, dass diejenigen, die ihre bodenlose Dummheit da öffentlich ausstellen, ohne TV genau so bescheuert wären, andererseits tragen sie bzw. das Fernsehn, das sie bringt, mit dazu bei, dass andere Doofe, die ständig zusehen, ihr Potential nicht entfalten, sondern sich nach unten orientieren.
Ich glaube, ihr habt irgendwie beide recht: Die Bescheuerten sind auch ohne TV bescheuert, aber das TV prägt die Art und Weise wesentlich mit. Im Grunde bildet das Fernsehn keine Wirklichkeit ab, sondern kreiert eine eigene Wirklichkeit, in dem es ständig die Realität manipuliert.
bonanzaMARGOT - 23. Mai, 11:52

die umwelt - das sind die menschen selbst. man könnte darüber diskutieren, inwieweit das niveau der medienkultur oder der kultur gemeinhin sinkt. solche diskussionen werden alle paar jahre geführt. kultur ändert sich ständig und immer schneller mit den neuen möglichkeiten. das fernsehen bildet eigentlich nur ab. ich würde gar nicht mal sagen, dass es eine neue wirklichkeit kreiert. wie autos, drogen, alkohol gibt das tv dem menschen nur ein instrument bzw. mittel in die hand, sich leider auch im negativen sinne auszuleben. wie ich den menschen kenne, schöpft er immer aus dem vollen. der mensch wird dabei niemals neu erfunden - weder mit dem tv (noch mit dem internet).
hendrik (Gast) - 23. Mai, 15:56

Naja, kreieren ist vielleicht etwas übertrieben, aber erstens ist das Fernsehn ja längst selbstreferentiell und zweitens werden nicht wenige Großveranstaltungen heute fernsehgerecht ausgerichtet (Sport usw.) D. h. sie würden anders ablaufen, wenn es das Fernsehn nicht gäbe... Der Mensch wird nicht neu erfunden, aber er verändert sich und die Welt. Industrie - Emissionen - Klimawandel - Artensterben ... (Ich will natürlich nicht "zurück zur Natur", ich will noch nicht mal aufs Fernsehn verziechten... Ich würde auch nicht sagen, die Welt wäre ohne Fernsehn besser, sie wäre aber doch ganz anders.)
bonanzaMARGOT - 24. Mai, 18:46

vollkommen klar ist, dass die welt ohne diese technischen produkte (welche solch großen einflüsse auf unseren alltag zeitigen) eine andere wäre. aber geschichte läuft ja nicht so ab, dass heute plötzlich etwas da ist - auch wenn die rasante entwicklung uns dies oft glauben läßt ... mensch ist eben auch extrem anpassungsfähig, und wir vergessen relativ schnell, wie es früher (wirklich) war. es wird trotz der vielen medialen zeitzeugnisse immer schwieriger, den jungen generationen z.b. zu vermitteln, wie ein leben ohne auto oder ohne fernsehen oder ohne handy und internet, ohne supermärkte und einkaufsmärkte etc. ausgesehen hatte. glück gab es ja damals trotzdem.
oder?
die frage ist, ob das glück damals glücklicher war als unser heutiges glück - oder weniger?
dem fernsehen stehe ich durchaus kritisch gegenüber wie auch vielen anderen "zeichen" der neuzeit, aber ich sehe das tv nicht isoliert vom menschen und der historik. es kam wohl, wie es kommen musste. die natur des menschen gestaltet die welt.
hendrik (Gast) - 24. Mai, 21:53

Glück/Unglück ist eine über alle historische Zeiten konstante "Größe" innerhalb der Menschheit. (Das läßt sich gut und leicht behaupten, weil es sich nicht messen lässt.) :D
bonanzaMARGOT - 25. Mai, 11:07

natürlich läßt es sich nicht mehr im nachhinein messen, wie menschen sich in früheren jahrhunderten, in früheren kulturen fühlten. aber es läßt sich heute durchaus mit psychologischen experimenten messen, ob z.b. menschen mit oder ohne tv glücklicher sind, wenn man dabei methodisch sehr wissenschaftlich vorgeht.
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