ein bisschen zeit und ganz viel ebbe
Liebe Leser,
möglicherweise könnt ihr mir helfen.
was fällt euch zu folgendem text vom künstler lawrence weiner ein, der lesbar(also der text) in hamburg neben den deichtorhallen in den boden eingebaut ist.
..................T
..................I
..................M
..................E
EIN BISSCHEN ZEIT + GANZ VIEL EBBE
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..................D
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die punkte dienen nur der darstellung im beitrag. und time und tide sind eigentlich längs der schreibrichtung gedreht und in klammern.
möglicherweise könnt ihr mir helfen.
was fällt euch zu folgendem text vom künstler lawrence weiner ein, der lesbar(also der text) in hamburg neben den deichtorhallen in den boden eingebaut ist.
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EIN BISSCHEN ZEIT + GANZ VIEL EBBE
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die punkte dienen nur der darstellung im beitrag. und time und tide sind eigentlich längs der schreibrichtung gedreht und in klammern.
iwillbe - 6. Mai, 12:29
17 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Frau H. (Gast) - 6. Mai, 20:46
Hm?
Ich könnte mir vorstellen, dass es eine Art "Wortspiel"-Gleichung ist. Time=ein bisschen Zeit", "Ganz viel Ebbe (Nichts, Ruhe?)=Tide". Und der Norddeutsche sagt ja auch gerne "Tid" (schreibt der das auch so?) zu "Zeit", vielleicht liegt ja da der Schlüssel?? Tide. Zeit. Ganz viel Zeit. Aus Sicht des die Tid/e gewohnten? Irgendwie so? Ich geh' mir das 'mal ansehen, bei Gelegenheit. Hat was! Und viel Erfolg noch, beim Entschlüsseln!
Frau H.
Frau H.
iwillbe - 7. Mai, 18:24
das gute ist ja, dass es in der kunst selten DIE richtige antwort gibt. aber da man zu diesem werk ziemlich wenig informationen findet, dachte ich ich hol mal andere meinungen ein, bevor ich nur meine meinung dazu zum besten geben muss;)
vielen dank für diese interpretation.
ich glaube tide bedeutet im englischen einfach gezeiten.. wie im plattdeutschen auch (da hab ich komischer weise bisher noch garnicht dran gedacht.)und tid steckt da ja auch drin. mhmh :)
vielen dank für diese interpretation.
ich glaube tide bedeutet im englischen einfach gezeiten.. wie im plattdeutschen auch (da hab ich komischer weise bisher noch garnicht dran gedacht.)und tid steckt da ja auch drin. mhmh :)
die_graefin - 6. Mai, 22:06
Zeit und Ebbe. Und in dieser Form, als Kreuz. Wenn ich tot bin, werde ich für alle Zeit Ebbe haben. Viel Ebbe und unendlich viel Zeit. Am Ende von allem, wenn man alles beendet hat, oder abgebrochen, mittendrin, spielt Zeit keine Rolle mehr. Dann spielt nichts mehr eine Rolle.
(P.S. Lust auf Schreiben?)
(P.S. Lust auf Schreiben?)
iwillbe - 7. Mai, 18:26
auch dir vielen dank:)
das mit dem schreiben werde ich mir überlegen.
das mit dem schreiben werde ich mir überlegen.
Sun-ray - 7. Mai, 19:08
Hab mir das Original mal angeschaut und finde es sehr faszinierend.
Mich sprang dabei Folgendes an:
'EIN BISSCHEN ZEIT' nimmt trotz des 'bisschen' den augenscheinlich größten Raum ein (analog zum häufig verdrängten Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit ?), während sich 'GANZ VIEL EBBE' ebenso augenscheinlich mit weniger Raum begnügt. Die Gesamtzeile EIN BISSCHEN ZEIT + GANZ VIEL EBBE signalisiert mir auf dem Foto Linearität, die Lebensweg entspricht.
Die Klammern vermitteln mir dagegen Eindruck von geschlossenem Raum-Zeit-Gefüge. Was jenseits dessen ist, wissen wir nicht. Klar ist nur, dass es eines gibt, denn ein Zaun markiert stets sowohl ein Innen wie ein Außen. So, wie der Künstler (TIME + TIDE) setzte, vermittelt mir diese Raum-Zeit-Gefüge-Dastellung außerdem Unumgänglichkeit.
Inhaltlich fand ich das noch ganz interessant:
'Tide' bedeutet nicht nur 'Gezeiten', sondern wird auch im Sinne von 'Strömung' (gegen den Strom schwimmen = against the tide) bzw. 'hinweghelfen', 'über Wasser halten (tide over) verwendet.
Bringt mich darauf, dass ein geschlossener Raum ja auch Sicherheit vermittelt, wo empfundene Linearität durchaus bedrohlich wirken kann - insbesondere, wenn man über das Ziel so gar nichts weiß. Die Gewissheit, dass es auf dem Weg unumgänglich eine Konfrontation mit zugrundeliegendem in sich stimmigen Gefüge-Konzept gibt, erscheint mir dbzgl. recht beruhigend. Verstärkt wird dieser Gedanke m.E. durch die Größe der Installation, die sie aus normaler Augenhöhenperspektive unüberschaubar sein lässt.
Faszinierend finde ich auch die Materialwahl Holz und Teer. Beides sind natürliche Materialien - das eine ein wachsendes, das andere eines, das dank Verarbeitung Trittfestigkeit suggeriert. Nachgiebig sind sie letztlich beide. Wie ich las, hat Herr Weiner den Untergrund im vereinigten Kontrast des Auf und Nieders gestaltet. Auch da findet sich also wieder der Gedanke des Ganzen wieder.
Mehr mag mir dazu just nicht einfallen ..... ;)
PS: Eins noch - ich glaube, die Installation lässt sich in ihrer umfassenden Bedeutung noch besser verstehen, wenn man die zugehörige Signatur des Künstlers hinzunimmt:
"1. Der Künstler kann die Arbeit herstellen
2. Die Arbeit kann angefertigt werden
3. Die Arbeit braucht nicht ausgeführt zu werden.
Jede Möglichkeit ist gleichwertig und entspricht der Absicht des Künstlers. Die Enscheidung über den Zustand liegt bei dem Empfänger im Falle einer Übernahme."
Mich sprang dabei Folgendes an:
'EIN BISSCHEN ZEIT' nimmt trotz des 'bisschen' den augenscheinlich größten Raum ein (analog zum häufig verdrängten Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit ?), während sich 'GANZ VIEL EBBE' ebenso augenscheinlich mit weniger Raum begnügt. Die Gesamtzeile EIN BISSCHEN ZEIT + GANZ VIEL EBBE signalisiert mir auf dem Foto Linearität, die Lebensweg entspricht.
Die Klammern vermitteln mir dagegen Eindruck von geschlossenem Raum-Zeit-Gefüge. Was jenseits dessen ist, wissen wir nicht. Klar ist nur, dass es eines gibt, denn ein Zaun markiert stets sowohl ein Innen wie ein Außen. So, wie der Künstler (TIME + TIDE) setzte, vermittelt mir diese Raum-Zeit-Gefüge-Dastellung außerdem Unumgänglichkeit.
Inhaltlich fand ich das noch ganz interessant:
'Tide' bedeutet nicht nur 'Gezeiten', sondern wird auch im Sinne von 'Strömung' (gegen den Strom schwimmen = against the tide) bzw. 'hinweghelfen', 'über Wasser halten (tide over) verwendet.
Bringt mich darauf, dass ein geschlossener Raum ja auch Sicherheit vermittelt, wo empfundene Linearität durchaus bedrohlich wirken kann - insbesondere, wenn man über das Ziel so gar nichts weiß. Die Gewissheit, dass es auf dem Weg unumgänglich eine Konfrontation mit zugrundeliegendem in sich stimmigen Gefüge-Konzept gibt, erscheint mir dbzgl. recht beruhigend. Verstärkt wird dieser Gedanke m.E. durch die Größe der Installation, die sie aus normaler Augenhöhenperspektive unüberschaubar sein lässt.
Faszinierend finde ich auch die Materialwahl Holz und Teer. Beides sind natürliche Materialien - das eine ein wachsendes, das andere eines, das dank Verarbeitung Trittfestigkeit suggeriert. Nachgiebig sind sie letztlich beide. Wie ich las, hat Herr Weiner den Untergrund im vereinigten Kontrast des Auf und Nieders gestaltet. Auch da findet sich also wieder der Gedanke des Ganzen wieder.
Mehr mag mir dazu just nicht einfallen ..... ;)
PS: Eins noch - ich glaube, die Installation lässt sich in ihrer umfassenden Bedeutung noch besser verstehen, wenn man die zugehörige Signatur des Künstlers hinzunimmt:
"1. Der Künstler kann die Arbeit herstellen
2. Die Arbeit kann angefertigt werden
3. Die Arbeit braucht nicht ausgeführt zu werden.
Jede Möglichkeit ist gleichwertig und entspricht der Absicht des Künstlers. Die Enscheidung über den Zustand liegt bei dem Empfänger im Falle einer Übernahme."
Sun-ray - 7. Mai, 19:15
Und noch was viel mir grade auf. schmunzel
Nämlich das Pluszeichen.
Es hat nicht nur verbindende und addierende Bedeutung.
Seiner Form nach markiert es auch einen gedachten Kreis.
Wiederum ein interessanter Kontrast,
den er damit skizziert:
Christliches Kreuz, welches den ewigen Kreislauf birgt.
Oder auch andersrum: Von außen sieht's christlich aus,
innerlich zusammengehaltebn wird das ganze
aber von essentiellerem Gesetz,
welches die eigentliche Mitte ist.
So, nu ist aber gut - immer diese Begeisterungsfähigkeit ..... ;)
Nämlich das Pluszeichen.
Es hat nicht nur verbindende und addierende Bedeutung.
Seiner Form nach markiert es auch einen gedachten Kreis.
Wiederum ein interessanter Kontrast,
den er damit skizziert:
Christliches Kreuz, welches den ewigen Kreislauf birgt.
Oder auch andersrum: Von außen sieht's christlich aus,
innerlich zusammengehaltebn wird das ganze
aber von essentiellerem Gesetz,
welches die eigentliche Mitte ist.
So, nu ist aber gut - immer diese Begeisterungsfähigkeit ..... ;)
iwillbe - 7. Mai, 19:26
oh diese begeisterungsfähigkeit hat mich ein ganzes stück weiter gebracht! vielen vielen dank für diese ausführliche interpretation!!
iwillbe - 7. Mai, 19:37
achso vielleicht noch: das original besteht (zumindest in hamburg) nicht aus holz (hat mich auch gewundert) sondern aus roten ziegeln.
Sun-ray - 7. Mai, 19:43
freut mich - gern geschehen. :)
nü, entweder haben die bei der fhh
nicht richtig draufgeguckt hinsichtlich materialbestimmung
oder aber das holz wurde mittlerweile ausgetauscht.
hh hat ja nicht eben verrottungsabträgliches klima.
schönen abend dir noch!
und herzlichen dank für die anregung -
je länger ich drüber nachdenke,
desto faszinierender finde ich seine signatur.
nü, entweder haben die bei der fhh
nicht richtig draufgeguckt hinsichtlich materialbestimmung
oder aber das holz wurde mittlerweile ausgetauscht.
hh hat ja nicht eben verrottungsabträgliches klima.
schönen abend dir noch!
und herzlichen dank für die anregung -
je länger ich drüber nachdenke,
desto faszinierender finde ich seine signatur.
ElsaLaska - 13. Mai, 23:26
off topic.
Ich hab grad was woanders gelesen und dich dafür sehr bewundert und wollte dir sagen: gottes segen dafür. entschuldige für das offtopic-sein. :-)
iwillbe - 14. Mai, 08:54
*g* danke.
stirp (Gast) - 17. Jul, 11:55
off topic
hab filzbilder im vz- viel hab ich nicht gemacht. noch nen käfer mit magnet inside in rot/dunkelblau, hab ich schon verschenkt und kein foto gemacht. naja und so ne frau hab ich angefangen...immer kei zeit
zeit=ebbe
zeit=ebbe
Jakob Struck - 29. Okt, 21:58
Ich versuchs auch mal, auch wenn der Beitrag schon älter ist und das Theme vermutlich abgehakt.
Zu dem Text fällt mir eigentlich nur eins ein.
Das Leben. Ich hatte in letzter Zeit viel Zeit zum nachdenken und kam dann dazu, über das Leben nachzudenken.
Ich dachte mir, dass das Leben doch manchmal echt langweilig ist und dann liegen noch so viele Jahre vor einem.
Dann kam ich aber zu dem Punkt vom Ende des Lebens und dachte mir. Auch wenns langweilig ist, so gehört es nunmal dazu und man sollte für jede Sekunde, die man mit seinen Mitmenschen verbringen kann dankbar sein, denn das Leben kann jederzeit vorbei sein. Man weiß nie wann, denn in der ganze Zeit, die noch vor einem liegt kann noch so viel passieren. Genug dazu.
Also bin ich auf die Idee gekommen Time (Ein bisschen Zeit) mit der Lebenszeit in Verbindung zu bringen.
Tide (Ganz viel Ebbe) brachte ich im Gegensatz zu Time mit der langen Weile in verbindung. Denn in meinen Augen ist das Leben wie das Meer. Manchmal herrscht Ebbe, und man langweilt sich zu Tode, weil überhaupt nichts passiert, doch wenn dann die Flut kommt, ist alles wie weggespült und man erkennt, was das Leben doch für einen Spaß macht.
Soviel dazu...^^
LG Jakob
Zu dem Text fällt mir eigentlich nur eins ein.
Das Leben. Ich hatte in letzter Zeit viel Zeit zum nachdenken und kam dann dazu, über das Leben nachzudenken.
Ich dachte mir, dass das Leben doch manchmal echt langweilig ist und dann liegen noch so viele Jahre vor einem.
Dann kam ich aber zu dem Punkt vom Ende des Lebens und dachte mir. Auch wenns langweilig ist, so gehört es nunmal dazu und man sollte für jede Sekunde, die man mit seinen Mitmenschen verbringen kann dankbar sein, denn das Leben kann jederzeit vorbei sein. Man weiß nie wann, denn in der ganze Zeit, die noch vor einem liegt kann noch so viel passieren. Genug dazu.
Also bin ich auf die Idee gekommen Time (Ein bisschen Zeit) mit der Lebenszeit in Verbindung zu bringen.
Tide (Ganz viel Ebbe) brachte ich im Gegensatz zu Time mit der langen Weile in verbindung. Denn in meinen Augen ist das Leben wie das Meer. Manchmal herrscht Ebbe, und man langweilt sich zu Tode, weil überhaupt nichts passiert, doch wenn dann die Flut kommt, ist alles wie weggespült und man erkennt, was das Leben doch für einen Spaß macht.
Soviel dazu...^^
LG Jakob
ich (Gast) - 2. Nov, 15:20
das leben ist zwar kein ponyhof aber langweilig ist es so an sich doch nicht. man muss nur einfach der mond sein;)
deprifrei-leben - 10. Nov, 17:01
Kommt noch was neues?
i. (Gast) - 12. Nov, 17:30
es kommt immer etwas neues. jetzt gerade ist es die arbeitswelt.
FrannyGlass - 7. Aug, 14:16
unglaublich wie lange du jetzt schon die schreibrichtung drehst und in klammern packst...
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